Dancoe Island 2010 |
Das Bild dieser flugunfähigen Vögel prägt sich dem Beschauer tief ein; sind wir doch gewohnt, in den Vogelflügeln Flugapparate zu sehen. Dagegen hängen die Pinguinflügel als lange, schmale Flossen herab, die äußerlich keine Ähnlichkeit mit einem Vogelflügel besitzen. Mit ihrer Hilfe bewegt sich der Pinguin rudernd, richtiger unter Wasser fliegend fort, während den Hinterfüßen hauptsächlich die Rolle eines Steuers zufällt.
Trotz der eigentümlichen äußeren Form verbirgt sich unter der enganliegenden Hülle der kleinen schuppenartigen Federn ein echter Vogelflügel. Freilich kann er nicht Z-artig zusammengelegt werden wie der Flügel eines Flugvogels; nicht weniger als fünf verschiedene Vorrichtungen dienen dazu, die Gelenke zu verriegeln und das ganze Armskelett zu versteifen. Die Bewegungsfähigkeit der einzelnen Flügelabschnitte ist außerdem durch die festanschließende Haut und die Rückbildung der Armmuskeln zu Sehnen fast aufgehoben worden. Daß die Vorfahren der in so vorteilhafter Weise an das Schwimmen angepaßten Pinguine echte Flugvögel waren, unterliegt keinem Zweifel. Erst infolge der Lebensweise an den Küsten und der häufig geübten Gewohnheit, die Flügel als Ruder zu benützen, ist der Flügel Schritt für Schritt zu einer Flosse geworden.
"Die Anpassungsformen der Wirbeltiere an das Meeresleben", Vortrag von
Prof. Dr. 0. Abel, gehalten am 19. Februar 1908
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